Durch einen völlig überraschenden 28:27-Erfolg beim hohen Favoriten Füchse Berlin hat der VfL Gummersbach einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.
Vor vier Tagen nach der Heimniederlage gegen den Bergischen HC noch
komplett am Boden, jetzt obenauf. "Das war ein ganz, ganz
wichtiger Sieg für uns, zumal die Konkurrenten auch gepunktet
haben. Es war ein Erfolg des Kollektivs", erklärte der
Assistent der VfL-Geschäftsführung Sebastian Glock nach
dem Überraschungssieg erleichtert. Neben dem
überzeugenden Comeback von Julius Kühn konnten sich die
Gäste aus dem Oberbergischen aber vor allem bei ihrem
Torhüter Matthias Puhle bedanken.
Von der ersten Minute an waren die Gummersbacher hellwach und
jederzeit Herr der Lage. Julius Kühn erzielte bei seinem
Comeback gleich den ersten Treffer, Evgeni Pevnov legte nach.
Florian Baumgärtner brachte sein Team mit dem 2:4 (9.)
erstmals mit zwei Toren in Führung, während der hohe
Favorit in der kompletten Spielzeit nicht einmal führte. Und
das 5:5 durch Hans Lindberg (13.) sollte auch das letzte
Unentschieden bleiben.
Julius Kühn und Simon Ernst erhöhten auf 7:5 für
Gummersbach (15.), und der Vorsprung sollte halten. Nach dem 11:13
brachten Florian Baumgärtner und Kapitän Christoph
Schindler den VfL mit 15:11 (26.) in Führung, und dieser
Vorsprung hielt auch bis zur Pause, obwohl der VfL insgesamt vier
Minuten mehr in Unterzahl spielen musste. Dabei gelang es dem VfL
immer wieder, auch kritische Situationen spielerisch zu
lösen.
Nach dem Wechsel machten es die Berliner allerdings noch einmal
mächtig spannend, denn durch drei Treffer von Wiede, Elisson
und Lindberg konnten sie schnell auf 18:19 (35.) verkürzen. Am
heutigen Abend ließ sich der VfL aber nicht aus dem Konzept
bringen, obwohl der Berliner Keeper Petr Stochl in dieser Phase
einige starke Paraden zeigte.
Auf der anderen Seite hatte der VfL aber einen Matthias Puhle, der
ein überragendes Spiel machte und am Ende den Erfolg
festhalten sollte. Nach der Auszeit von VfL-Trainer Sead
Hasanefendic beim Stande von 19:20 traf Simon Ernst im
nächsten Angriff zum 19:21 (38.). Nun war ein Spiel auf des
Messers Schneide. Berlin kam immer wieder auf einen Treffer heran,
aber der VfL schlug regelmäßig zurück.
Nach dem 25:27 durch Kevin Schmidt (53.) parierte Puhle einen
Siebenmeter, aber Berlin kämpfte weiter und kam durch Wiede
zum 26:27-Anschlusstreffer. Nach dem Tor von Florian
Baumgärtner verkürzte Berlin erneut durch Fäth und
im nächsten Angriff scheitert Baumgärtner, und das Ganze
19 Sekunden vor Schluss. Berlin warf nun alles nach vorne, brachte
den siebten Feldspieler, aber Matthias Puhle hielt den letzten Wurf
von Lindberg und avanciert zum Matchwinner.
In der Tabelle ist der VfL zwei Spieltage vor Ende 13. mit 21:43 Punkten, zwei Zähler vor den Abstiegsrängen.
Torschützen VfL Gummersbach: Julius Kühn (11/3), Tobias
Schröter, Alexander Becker (je 1), Florian Baumgärtner
(5), Simon Ernst, Christoph Schindler, Evgeni Pevnov, Kevin
Schmidt, Andreas Schröder (je 2).
Strafminuten: 4:8 (Tönnesen, Kozina - Schindler, Ernst
zweimal, Schröter).
Schiedsrichter: Stefan Schneider/Colin Hartmann.
Zuschauer: 8.244.
Spielfilm: 2:2 (7.), 2:4 (9.), 5:5 (13.), 7:10 (19.). 10:13 (25.),
11:15 (26.), 15:19 (Halbzeit) - 18:19 (35.), 21:23 (42.), 23:25
(49:9, 25:27 (53.), 27:28 (Endstand).